Interessantes über die Norwegische Waldkatze

Norwegische Waldkatze

Visitenkarte
Typ : Semi-Foreign
Ursprungsgebiet : Norwegen
Ursprungsdatum : 17. Jahrhundert
Nationalität : Norwegen
Offizielle Anerkennung : 1975
Temperament : aktiv, wachsam, selbstständig

Die Norwegische Waldkatze erinnert an einen kleinen Luchs, besonders in der klassischen Farbe Tabby. Mit ihrer großen Statur, dem natürlichen Temperament und den spitzen, von kleinen Haarbüscheln geschmückten Ohren kann man sie sich sehr gut beim Herumstreifen in den ausgedehnten Wäldern Nordeuropas vorstellen. Dennoch fühlt sie sich in den schützenden vier Wänden einer Wohnung oder innerhalb eines umzäunten Gartens genauso wohl. 

Geschichten und Legenden

Die Geschichte der Norwegischen Waldkatze hängt eng mit den Wikingern zusammen, bei denen sie als heilig galt. Nach einer Legende zogen zwei große Katzen mit prächtigem weißen Fell den Wagen der Freya, der nordischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit. Die großen Waldkatzen sollen als getreue Gefährten der Wikinger auf den Schiffen die Vorräte vor den frechen, kleinen Nagern bewahrt haben. Die Ähnlichkeit zwischen der Norwegischen Waldkatze und der Maine Coon wird oft als Anzeichen dafür gewertet, dass die nordischen Seefahrer einige Exemplare auf ihren Schiffen in die Neue Welt mitbrachten.

Frühe Geschichte

Die Rasse stammt aus Norwegen, wo sich die typischen Merkmale unter dem Druck des rauen Klimas entwickelt haben. Die große, kräftige Statur und das dichte Fell stellen tatsächlich eine hervorragende Anpassung an die harten Lebensbedingungen in diesen Regionen dar. Doch auch hier ist sich die Fachwelt nicht einig : Das lange Haar stammt nach der Meinung einiger Experten von Exemplaren ab, die von normannischen Seefahrern aus Anatolien und dem Kaukasusgebiet mitgebracht worden waren. Diese Angorakatzen sollen sich mit den dortigen Kurzhaarkatzen gepaart haben, woraus diese langhaarige Rasse entstand. Die erste Erwähnung dieser Rasse findet man 1599 in Form einer Beschreibung des Naturforschers Peter Clauson Friis. er sprach von einer „luchsähnlichen“ Katze, die sehr an die heutige Waldkatze erinnert. in norwegischen Fabeln kommt diese Rasse zwischen 1837 und 1852 häufig vor. 

Moderne Geschichte

Die Norwegische Waldkatze erregte das Interesse der Züchter in den Dreißigerjahren, als eine Gruppe passionierter Katzenliebhaber damit begann, Charakteristika und Standards für diese Rasse festzulegen. Trotz der großen Fortschritte bei der Zucht erreicht die Norwegische Waldkatze erst 1973 die Küsten Großbritanniens und wurde von dort auch nach Amerika exportiert, wo sie große Erfolge feierte. 1975 formierte sich in Norwegen der erste auf diese Rasse spezialisierte Züchterverband, zwei Jahre später folgte die offizielle Anerkennung der FIFé. In Norwegen stellt sie eine Art Nationalheiligtum dar und ist unter dem Namen Norsk Skaugatt bekannt.

Standard

Die Norwegische Waldkatze ist groß, hochbeinig und hat eine rechteckige Körperform. Der Kopf bildet mit den Ohren ein gleichseitiges Dreieck mit langem, geradem Profil ohne Einbuchtungen. Die Augen sind mandelförmig, schräg gestellt und groß, die Farbe harmoniert mit dem Fell. Die mittelgroßen Ohren verlängern die Linie der Wangen nach oben und sind am Rand mit langen Haarbüscheln besetzt. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, der Schwanz ist lang und buschig. Das Fell ist vor allem in den Wintermonaten durch die dichte Unterwolle flauschig und dick. Besonders um den Hals herum bildet sich eine dichte Halskrause. Dort ist das Haar besonders lang, ebenso wie am Schwanz und an den Flanken. Das kräftige Deckhaar glänzt seidig.

Charakter

Eine Norwegische Waldkatze ist aktiv, wachsam, sehr unabhängig, aber durchaus gesellig und zutraulich gegenüber Menschen. Auch erwachsene Tiere sind noch ziemlich verspielt. Besonders die Männchen suchen die Gesellschaft des Menschen, Weibchen lassen sich oft weniger gerne hochheben. Diese Katze kann gut mit Kindern zusammenleben, wenn ihr das Spiel zu grob wird, zieht sie sich zurück. Männchen sind oft unduldsam gegenüber Jungtieren, im Allgemeinen aber wenig aggressiv, nicht sehr lautfreudig und reserviert. Die Norwegische Waldkatze fürchtet sich nicht vor lauten Geräuschen oder fremden Personen, sie beschnüffelt Neuankömmlinge neugierig, inspiziert sie aber genau, bevor sie sich von ihnen streicheln lässt. Selbstbewusst trägt sie den prächtigen Schwanz hoch und gerade wie eine Fahne. Wenn sie über einen Garten verfügen kann, lässt sie gerne ihrem Spieltrieb und ihrer Neugier freien Lauf und klettert viel auf Bäume, kann sich aber auch gut an das Leben in der Wohnung anpassen.

Pflege

Das dichte Fell muss oft gebürstet werden, besonders während des Fellwechsels, ab und zu ein Bad und korrekte Ernährung komplettieren das Pflegeprogramm. Zu häufiges Baden ist zu vermeiden, Seife und Shampoo kann den schützenden Fettfilm auf den Haaren zerstören. Das ist auch nicht nötig, denn das Fell verfilzt ohnehin nicht. Die Norwegische Waldkatze ist erst mit vier oder fünf Jahren ausgewachsen.

Farben

Alle Farben mit Ausnahme der aus Kreuzungen mit anderen Rassen hervorgegangenen Farbschläge sind zugelassen. Kleine weiße Flecken und Medaillons, wie man sie bei Tabbys oft sieht, werden nicht geschätzt, kommen allerdings häufig vor und sind kein Ausschlussgrund.

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